Ilsetal im Harz
Panorama aus 4 Hochformataufnahmen
20 mm (APS-C) | 2 Sek. | f/11 | ISO 100 | Polarisationsfilter
Stell dir vor, du genießt einen grandiosen Panoramaausblick auf eine beeindruckende Landschaft und möchtest die gesamte Szenerie in einem einzigen Bild festhalten. Dann wirst du um die Panoramafotografie vermutlich nicht drumherum kommen. Du wirst also mehrere Einzelbilder aufnehmen und diese später am Computer zu einem Panoramabild zusammenfügen. Zwar lassen sich Panoramabilder mittlerweile kinderleicht mit fast jedem Handy erstellen. Wenn du allerdings bestmögliche Qualität erzielen möchtest, solltest du einiges beachten. In diesem Artikel möchte ich dir 5 Tipps zur Panoramafotografie geben.
1. Manueller Modus
Alle Aufnahmen müssen identisch belichtet sein, damit in dem späteren Panoramabild keine Übergänge zwischen den Einzelaufnahmen erkennbar sind. Unterschiedlich belichtete Einzelbilder können zwar theoretisch in der Nachbearbeitung aneinander angepasst werden, aber das ist sehr mühselig. Deshalb solltest du im manuellen Modus fotografieren. Dafür orientierst du dich am Histogramm oder du lässt dir einfach von der Zeitautomatik etwas vorschlagen und übernimmst diese Werte in den manuellen Modus.
2. Genügend Überschneidung
Um die Einzelaufnahmen später problemlos zusammenfügen zu können, müssen sie sich überlappen. Du kannst also nicht von Bildrand zu Bildrand fotografieren, sondern solltest jede Einzelaufnahme so ausrichten, dass sich ca. 20 bis 30 Prozent mit der vorherigen Aufnahme überschneidet.
Drei-Zinnen-Hütte, Paternkofel und Drei Zinnen
Panorama aus 4 Hochformataufnahmen
17 mm (APS-C) | 1/100 Sek. | f/11 | ISO 100 | 0,9 ND Soft Grauverlaufsfilter
3. Bildausschnitt nicht zu eng
Wähle den gewünschten Bildausschnitt des späteren Panoramas nicht zu eng, sondern lass genügend Raum an den Rändern. Beim späteren Zusammenfügen wirst du diesen Puffer aufgrund der Verzerrungen benötigen. Da du eine sehr hochauflösende Datei erhältst, kannst du dann immer noch beschneiden. Glaub mir, nichts ist ärgerlicher als am Computer festzustellen, dass der Ausschnitt zu knapp gewählt wurde…
4. Objektivkorrektur vor dem Zusammenfügen
Vignettierungen (Abschattungen am Bildrand) und Verzerrungen solltest du korrigieren, bevor du die Einzelaufnahmen zusammenfügst. In Lightroom geht das ganz einfach über die Objektivkorrekturen. Tust du das nicht, erhältst du bei den Übergängen unschöne Helligkeitsverläufe, die vor allem im Himmel auffallen.
5. Nodalpunktadapter nutzen
Eine Herausforderung bei der Panoramafotografie ist der Parallaxenfehler. Dieser entsteht, wenn sich durch das Schwenken der Kamera das Verhältnis zwischen Vorder- und Hintergrund verändert. Im Bild zeigen sich dann Brüche oder Dopplungen. Verhindern lässt sich das, indem die Kamera um das optische Zentrum des Objektivs geschwenkt wird. Das gelingt mit einem sogenannten Nodalpunktadapter. Bei weit entfernten Motiven ohne Vordergrund ist der Nodalpunktadapter nicht erforderlich.
Nodalpunktadapter für mehrreihige Panoramen